Es ist mal wieder so weit

Es ist mal wieder so weit

Vor einer Woche hatten wir hier in Erfurt noch mittlere, einstellige Plusgrade, aber dann kam es: The Winter strikes back! Und damit verbunden Temperaturen (gefühlt) wie in Sibirien und kurz darauf auch noch Schneefall. Ich mag den Winter … nicht nur weil ich in dieser Jahreszeit Geburtstag habe. Ich mag Schnee und noch mehr mag ich die Kombination aus Winter + Schnee + kalt + Sonne. Das ist wunderbar!

Aber diese Jahreszeit hat auch ihre Schattenseiten, und damit meine ich nicht den gelben Schnee am Fußwegrand oder die Harakiri-Manöver mit dem Auto auf dem zugeschneiten Supermarkt-Parkplatz. Bis Samstag war ganz Erfurt wundervoll zugeschneit und was macht man dann am Wochenende mit dem 9-jährigen? Natürlich, man geht Schlitten fahren!

Als unbeteiligter (und unbewegter) Erziehungsberechtigte steht man natürlich nur am oberen Ende des Rodelhangs und schaut dem Nachwuchs bei mehr oder weniger gelungenen Abfahrten zu. Filius bewegt sich, Mama und Papa frieren. Aber mei, so ist das halt, hat ja niemand behauptet das Elternsein leicht wäre und solange der Nachwuchs Spaß hat, erträgt man auch stoisch sibirische Kälte und arktische Winde.

Der nächste Tag, Sonntag Vormittag. Sohnemann ist irgendwie komisch drauf. Faselt schon vor dem Frühstück (um halb 10) davon, dass das Wochenende ja viel zu kurz sei und ja morgen eh wieder Schule usw. „Aha“, denke ich, „mal wieder einer dieser Tage.“ Zur Ehrenrettung von Junior muss man aber sagen: Das haben wir als Kinder ALLE genauso auch gemacht, wenn wir am nächsten Montag nicht in die Schule wollten. Seid ehrlich!

Gegen Mittag verdunkelten sich die Wolken am gesundheitlichen Horizont: Sohn wollte kein Mittag. Mit 9 Jahren … nach einem durchaus dürftigen Frühstück! Oh-oh … Appetitlosigkeit bei Kindern ist das erste Anzeichen der nahenden Apokalypse. Wenn sie einem nicht mehr die Haare vom Kopf fressen WOLLEN, dann liegt echt was im Argen. Und dann kommt was kommen muss: Fieber! Binnen zwei Stunden erreichen wir 39,5°.

Also gut, es gilt zu handeln. Nach mehr als 9 Jahren Elternerfahrung ist eines klar: Panik ist nicht angesagt. Kinder verkraften Fieber tatsächlich viel besser als wir Erwachsene. Ich erinnere mich noch gut an sein erstes KiTa-Jahr. Da war er gefühlt alle zwei Wochen mit irgendeinem anderen Infekt zu Hause und das mit teilweise dramatisch hohen Fieberwerten. Und wenn unsereins damit siechend auf der Couch gelegen und dem Tod ins Angesicht geblickt hätte, hat Sohnemann quiekend vor Vergnügen und glühend vom Fieber im Wohnzimmer Bauklotz-Wunderwerke errichtet. Also Fiebersaft verabreicht (Pro-Tipp: Davon sollte Eltern von Kita- und Grundschülern immer einen Vorrat im Haus haben) und auf eine halbwegs ruhige Nacht hoffen.

Montagmorgen. Fieber hält an, also auf zum Kinderarzt. Unsere Kinderärztin macht ihre Terminvergabe zum Glück nur noch über ein Onlineformular und um kurz nach 9 Uhr erhalte ich die Mail: Termin 11:35 Uhr … aber Geduld mitbringen. Na toll, aber das ist man ja gewöhnt beim Kinderarzt, ganz besonders in der kalten Jahreszeit. Aber erstaunlicherweise waren wir nach knapp 2 Stunden wieder raus mit der Erkenntnis: Kein Scharlach, dafür aber Influenza. Nun ja, hätte schlimmer sein können.

Von daher steht mir jetzt eine Woche „Krank mit Kind“ ins Haus. Das ist auf der einen Seite nicht schlecht, weil man zwischen der ganzen Krankenbetreuung doch noch ab und an zu Sachen kommt, zu denen man in einer normalen Arbeitswoche nicht gekommen wäre. Auf der anderen Seite ist es eben auch das: Eine ganztägige Krankenbetreuung. Da lernt man ganz schnell Respekt vor der Arbeit von Menschen in Pflegeberufen, die das ihr ganzes Leben jeden Tag machen. Grüße gehen raus und vielen Dank dafür.

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