Was man über den Spielepapa wissen sollte … und sich nie zu fragen getraut hat

Was man über den Spielepapa wissen sollte … und sich nie zu fragen getraut hat

Eine der ersten Fragen, die immer gestellt wird, ist: Wieso ein Blog? Nun, die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach: Weil ich alt bin und weil ich es kann. Außerdem habe ich so ausreichend Platz, meinen Gedanken Ausdruck zu verleihen … im Gegensatz zu den kurzatmigen sozialen Medien.

Geboren und aufgewachsen im beschaulichen Kahla verbrachte ich die ersten 11 Jahre meines Lebens noch als DDR-Bürger, bis ich mich nach der Wende in einem wiedervereinigtem Deutschland neu orientieren musste. Zu meinem Glück hat sich Thüringen bis heute standhaft gegen das „Faulenzer“-Abitur (sprich: G13) gewehrt und so konnte ich meine schulische Laufbahn erfolgreich nach 12 Jahren abschließen.

Für die Jüngeren sei erwähnt, dass damals (also im Pleistozän der späten 1990er Jahre) nach dem Schulabschluss für den männlichen Teil der Bevölkerung der Dienst am oder fürs Vaterland stand. Aus pragmatischen Gründen entschied ich mich für die kürzere Variante und verbrachte die nächsten 10 Monate hinter einem Geschütz im Spähpanzer „Luchs“. Anschließend reifte in mir nach 2 Jahren Studium die Erkenntnis, dass die praktische Erfahrung einer Ausbildung durch nichts zu ersetzen ist.

Und im Spätsommer 2003 begann er: Der Ernst meines restlichen Lebens. Ich musste erstmals wirklich für mein Geld arbeiten und leider wird es noch eine ganze Weile andauern, bis ich damit aufhören darf. Aber immerhin habe ich so vor fast 20 Jahren meine jetzige Frau kennengelernt, mit der ich nun auch schon seit über 10 Jahren glücklich verheiratet bin. Und seit etwas mehr als 9 Jahren bin ich auch wirklich ein (Spiele-)Papa eines ganz wunderbaren jungen Mannes.

Der Arbeit wegen zog es uns, aus Thüringen und Sachsen kommend, in die Uckermark im Norden von Brandenburg. Ja ich weiß, die meisten Leute ziehen der Arbeit wegen von dort weg, aber hey, es hat auch Vorteile dort zu wohnen. Okay, eigentlich sind es nur zwei Vorteile: Die Nähe zur Ostsee und die Nähe zu Berlin. Aber bevor unser Sohn eingeschult werden sollte, wollten wir dann doch lieber wieder in die Nähe der Großeltern ziehen und so hat es uns vor 5 Jahren in die thüringische Landeshauptstadt verschlagen. Und hier in Erfurt lässt es sich wirklich sehr gut leben und arbeiten.


Videospiele sind bereits seit der Grundschulzeit mein großes Hobby. Mein Vater ist studierter Mikroelektroniker und Mitte der 1980er hat er mithilfe von aus dem Westen geschmuggelten Schaltplänen einen Heimcomputer auf Basis des ZX-81 Chips selbst zusammengelötet. Aus drei defekten sowjetischen Junost SW-Fernsehern wurde ein funktionsfähiges Exemplar zusammengebastelt, welches als Monitor diente. Und auch die Folientastatur und der 4-Wege-Joystick waren Marke Eigenbau. Nur den Kassettenspieler (mit Zählwerk, ganz wichtig) hatte er auf Arbeit, wie sagte man damals in der DDR so schön, „weg organisiert“.

Seit dem spiele ich, lange Zeit fast ausschließlich am PC. Aber mit dem Alter kommt die Weitsicht und die Erkenntnis, dass der Blick über den virtuellen Tellerrand nicht schaden kann. Und so haben bei uns auch die Konsolen von Sony und Nintendo Einzug ins Wohnzimmer gehalten. Und was mich ein klein wenig stolz macht: Mein Sohn spielt Minecraft auf dem Tablet besser als ich am PC. Frühkindliche Prägung … so wichtig.

Spielepapa